Arbeiten in Ägypten

Was tue ich eigentlich hier? Ich bin nach Kairo gekommen um zusammen mit meinen Kollegen und einer ägyptischen Partnerfirma (ENPPI) in Damietta einen (oder zwei) 30.000m³ Propangastank(s) mit Hafenanlagen, Schiffsbeladeeinrichtung, Rückverflüssigungs- und Kältekompressoren zu planen. Diese geschieht für ein Kundenkonsortium, bestehend aus einer britischen, italienischen und ägyptischen Firma. Diese wollen, das in einer Prozessanlage in Port Said produzierte Propan, über eine 60 km lange Pipeline nach Damietta pumpen. Nach Abkühlung auf –42°C, wird es nahezu drucklos in unserem Tank zwischengelagert, um es auf dem Weltmarkt zu verkaufen.

Arbeiten in Ägypten gestaltet sich schwieriger als erwartet, da die Mentalität, die Einstellung zur Arbeit und die Art ein Projekt abzuwickeln eine völlig Andere ist, als ich es selbst mache und bisher kennengelernt habe. ENPPI (Luftbild) ist eine staatliche Ingenieurfirma die wie eine Behörde strukturiert ist. Ohne ein Dutzend Unterschriften unter einem Dokument bewegt rein gar nichts. Diese zu bekommen dauert und weil vielleicht irgendjemand noch Kommentare hat, die berücksichtigt werden müssen, beginnt deshalb das ganze Spiel von vorne. Alles verzögert sich unnötig, ohne das wir selbst darauf Einfluss nehmen könnten. Dies ist für uns ein unerwartetes Problem.

Meine ägyptischen Kollegen sind durchweg freundlich und hilfsbereit. Die Freundlichkeit, mir als Fremden gegenüber, kommt von Herzen. Allerdings, hat dies insoweit seine Grenzen, das ich keine privaten Kontakten bisher knüpfen konnte. Vielleicht sind dazu die Kulturen doch zu unterschiedlich.

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