Gastrial "Victoria Kosan"
Gastrial "Victoria Kosan"
Langsam kommt das Ende meines Aufenthalts hier in Korea in Sichtweite. Einerseite bin ich froh nach der Erprobung der Gas Rückverflüssigungs und Gas Handlingsanlage wieder nach Hause zu fahren, andererseits bin ich auch ein wenig wehmütig, habe ich doch viele interessante Menschen kennen gelernt die ich wohl nie wieder sehen werde. Bemerkenswerterweise waren das keine Koreaner sondern durch die Bank Menschen aus allen Teilen der Welt.
Die letzten Wochen haben mein Kollege Ingo und ich sämtliche Komponenten die gestestet werden konnten geprüft und zur Inbetriebsetzung vorbereitet. Der so genannte "Gastrial", also die Inbetriebsetzung der Tank und Rückverflüssigungsanlage besteht aus dem Füllen der Tanks mit Ethylen Gas und dem Abkühlen der Tanks auf -104°C. Hierzu wurden zwei 40 Fuß Container mit rund 80 m³ flüssigem Ethylen an Bord gebracht.
Als erster Schritt wird das flüssige Ethylen in einem Wärmetauscher verdampft und das Gas solange durch die Tanks geleitet bis der darin befindliche Stickstoff vollständig ausgespült wurde. Der zweite Schritt ist die Abkühlung der Tanks auf -104C. Dazu wird das gasförmige Ethylen aus den Tanks abgesaugt, in einem Kolbenkompressor verdichtet und in einem von einem Schraubenkompressor betriebenen Kältekreislauf an R404 Kältemittel kondensiert und flüssig in den Tank zurückgegeben. Damit wird der Tank von Umgebungstemperatur mit etwa 2 °C / Stunde abgekühlt.
Die Kolben- und Schraubenkompressoren stellen für sich genommen ein recht komplexes System mit vielen Einzelkomponenten dar, die aufeinander abgestimmt werden müssen . Diese Abstimmung und mögliches Versagen einzelner Bauteile sind die eigentliche Schwierigkeit der Inbetriebsetzung.
Es gab nur geringe Schwierigkeiten und das Schiff konnte funktionsfähig dem Eigner übergeben werde.
Das Schiff und das Inbetriebnahmeteam
Ansicht von Ulsan vom Liegeplatz des Schiffes auf der Ankerposition